Der Augentrost blüht von Juni bis Oktober in Nordeuropa auf trockenen, kalkarmen Magerwiesen und an Wegrändern von der Ebene bis ins Hochgebirge. Er kann 5 – 20 cm hoch werden.
Signatur:
Paracelsus lehrte, dass die „Euphragia“, wie er das Kräutlein nannten, den Augen als Arznei dient, denn „sie hat die Anatomie der Augen“. Damit meinte er, dass der dunkle Fleck in der Blüte an die Iris und die violetten Längsstreifen an die Wimpern erinnern. Der Meister der Signaturenlehre begründete diese Betrachtungsweise aufgrund seines intuitiven Erkennens und erprobter, medizinischer Erfahrungen. Der Vergleich der Blüte mit den Augen wird auch im französischen Namen des Augentrostes „casse lunette“ (Zerbrich die Brille) oder der englischen Bezeichnung „eyebright“ (Augenstrahlen) zum Ausdruck gebracht. Allein das gefühlvolle Betrachten der Euphrasiablüte erfreut das Gemüt, klärt die Sichtweise und macht heiter.
Traditionelle Heilanwendungen:
- Bindehautentzündung
- Ermüdung der Augen
- Funktionellen Sehstörungen muskulärer oder nervöser Genese
- Gerstenkorn
- Heuschnupfen mit Augenrinnen
- Lidrandentzündung
- Sehschwäche
- Tränenfluss und wundmachenden Absonderungen verbunden mit Fliessschnupfen (nicht wundmachenden Sekreten an der Nase)