Ader­lass

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ROLAND VONTOBEL Text // WERNER MEIER Illustration

Ein blut­hy­gie­ni­sches Ver­fah­ren zur Ent­gif­tung, Stär­kung und Regu­lie­rung der Kör­per­funk­tio­nen ist der Ader­lass nach Hil­de­gard von Bin­gen. Die Bedeu­tung des Ader­las­ses ist in der moder­nen Zeit mit viel Stress und schlech­ten Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten wie­der gestie­gen. Län­ge­re Zeit war die­ses Ent­gif­tungs­ver­fah­ren in Ver­ges­sen­heit geraten.

Die häu­fig­sten Krank­heits- und Todes­ur­sa­chen betref­fen heu­te das Blut- und Gefäss­sy­stem. Betrach­tet man die Blut­ge­fäs­se vie­ler Men­schen, so erin­nern sie an ver­eng­te und ver­schmutz­te Kalk­stein­höh­len. Statt eines dünn­flüs­si­gen, ener­gie­rei­chen, spru­deln­den Blut­stroms, win­den sich zähe, alt­öl­ähn­li­che Mas­sen durch die ver­eng­ten, bröcke­lig ver­leg­ten Gefäss­wän­de. Schon bei Stress und star­ken Bela­stun­gen kippt das Blut, wodurch es zu Blut­ge­rinn­sel kom­men kann. Oft endet dies im Kran­ken­haus mit Herz­in­farkt, Hirn­schlag oder Lun­gen- und Bein­throm­bo­se. Soweit müss­te es jedoch gar nicht erst kom­men, denn der Kör­per zeigt schon lan­ge vor­her deut­li­che Alarm­si­gna­le der Blut­über­la­stung: Müdig­keit, Gereizt­heit, Haut­un­rein­hei­ten, Mus­kel- und Gelenk­schmer­zen, Hit­ze­wal­lun­gen, Hämor­rhoi­den, Migrä­ne, Blut­hoch­druck und vie­les mehr.

Es gibt fünf ver­schie­de­ne Ader­lass­ver­fah­ren. 1. Plötz­li­ches Nasen- oder Hämor­rhoi­den­blu­ten. 2. Blut­spen­den. 3. Der schul­me­di­zi­ni­sche Ader­lass. 4. Der natur­heil­kund­li­che Ader­lass. 5. Der Hil­de­gard Ader­lass. Ich bevor­zu­ge den Hil­de­gard Ader­lass, weil er nur das alte, bela­ste­te, dunk­le Blut ent­zieht und das fri­sche Blut im Kör­per lässt. Zusätz­lich ist die Blut­ent­nah­me nur sechs Tage lang nach Voll­mond mög­lich. In die­ser Zeit ist der Kör­per spe­zi­ell bereit, schlacken­rei­ches Blut zu ent­sor­gen. Vor der Blut­ent­nah­me soll­te schon am Vor­abend nichts mehr getrun­ken oder geges­sen wer­den. Am Mor­gen wird dann an der am mei­sten gestau­ten Arm­ve­ne so viel Blut ent­nom­men, bis das Blut von dun­kel­rot zu hell­rot umschlägt. Danach soll­ten Sie ein bis zwei Tage gezielt essen und sich etwas mehr Zeit für die Ruhe neh­men. Schon nach der Blut­ent­nah­me wer­den Sie sich sehr wohl füh­len, und die­ses Gefühl wird eini­ge Wochen anhal­ten. Je nach Blut­be­la­stung kann die­ses Ver­fah­ren nach drei bis sechs Mona­ten wie­der­holt werden.