Afri­ka­ni­sche Schwarz­boh­ne ent­spannt und beruhigt

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ROLAND VONTOBEL Text // WERNER MEIER Illustration

Die Afri­ka­ni­sche Schwarz­boh­ne, auch bekannt als Grif­fo­nia, gehört zur Fami­lie der Hül­sen­früch­te. Wie der Name sagt, kommt sie vor­wie­gend im tro­pi­schen Afri­ka vor. Die reben­ar­ti­ge Pflan­ze mit dem bis zu sie­ben Zen­ti­me­ter dicken Stamm bil­det zwi­schen den Blät­tern auf­ge­trie­be­ne Scho­ten, die fla­che, schwar­ze Samen mit inter­es­san­ten Wirk­stof­fen ent­hal­ten. Der belaub­te Teil liegt in drei bis sie­ben Metern Höhe. Die tra­di­tio­nel­le Medi­zin ver­wen­det die Blät­ter als Läu­se­mit­tel, und die Wur­zel und Zwei­ge wer­den gekaut. Seit den 1970er-Jah­ren inter­es­siert sich die west­li­che Medi­zin
für die Samen der Afri­ka­ni­schen Schwarz­boh­ne. Der Grund liegt im hohen Gehalt an 5‑Hytroxypthophan (5‑HTP), das im mensch­li­chen Kör­per für die Bil­dung der Ner­ven­bo­ten­stof­fe Sero­to­nin und Mela­to­nin mit­ver­ant­wort­lich ist.


Schlech­te Ernäh­rung und gestör­te Ver­dau­ung kön­nen dazu füh­ren, dass die Auf­bau­stof­fe für Sero­to­nin wie bei­spiels­wei­se L‑Tryptophan nicht aus­rei­chend ins Blut auf­ge­nom­men wer­den. Die Fol­gen sind gesund­heit­li­che Stö­run­gen. Die Afri­ka­ni­sche Schwarz­boh­ne lie­fert eine Vor­stu­fe von Sero­to­nin, das der Kör­per gut auf­neh­men und ver­wer­ten kann. Die Darm­mo­to­rik regu­liert sich, was sich bei Durch­fall oder Darm­träg­heit posi­tiv aus­wirkt. Noch wert­vol­ler ist die posi­ti­ve Wir­kung von Sero­to­nin gegen Stim­mungs­schwan­kun­gen, Äng­ste, Zwän­ge, depres­si­ve Stim­mungs­la­gen sowie Ein- und Durch­schlaf­stö­run­gen: Es ent­spannt und beru­higt. Zusätz­lich lin­dert Sero­to­nin Migrä­ne. Über meh­re­re Mona­te ein­ge­nom­men, wer­den die Anfäl­le deut­lich schwä­cher und weni­ger. Eben­falls beein­druckend ist die Wir­kung der Afri­ka­ni­schen Schwarz­boh­ne gegen Über­ge­wicht: Ihre Wirk­stof­fe sen­ken den Appe­tit – vor allem jenen auf Süs­sig­kei­ten. Das kommt ins­be­son­de­re Men­schen mit Alters­dia­be­tes zugu­te. Und wenn Sie an Fibro­my­al­gie oder Mus­kel­schmer­zen lei­den, lin­dert sie die Schmer­zen und die mor­gend­li­che Muskelsteifheit.

Im Han­del ist die Heil­pflan­ze als Pflan­zen­ex­trakt in Kap­sel­form erhält­lich. Sie soll als Kur über meh­re­re Mona­te ange­wen­det wer­den, da die Wir­kung erst nach eini­gen Wochen zuver­läs­sig und merk­lich ein­setzt. Kin­der, Schwan­ge­re und stil­len­de Frau­en soll­ten die Afri­ka­ni­sche Schwarz­boh­ne nicht einnehmen.