ROLAND VONTOBEL Text // WERNER MEIER Illustration
Die Berberitze ist ein stacheliger Strauch, der bis zu zwei Meter hoch werden kann. Im Frühjahr bildet er schöne gelbe Blüten, die im Herbst zu orangeroten Beeren ausreifen. Ursprünglich in Nordafrika bei den Berbern heimisch, hat sie sich über die ganze Erde verbreitet. Den Bauern diente sie früher als Wettervorhersager: Waren die roten Früchte dick und kurz, wurde der Winter streng aber kurz. Hingen sie jedoch dünn und lang an den Zweigen, war ein langer, aber milder Winter zu erwarten.
In meiner Praxis wird die getrocknete Wurzelrinde in homöopathischer Form verwendet. Ich setze Tropfen oder Globuli ein, um Nierensteine und Gallensteine abzuleiten und die kolikartigen Schmerzen zu lindern. Wirksam ist die Berberitze auch bei Rheuma, Gichtleiden und Arthritis mit gleichzeitigen Harnstörungen. Rückenschmerzen stammen sehr oft von Nierenbeschwerden, die auf den ganzen Rücken ausstrahlen können. Wenn die Harnsäurewerte im Blut erhöht sind, kann die Berberitze helfen, und in vielen Fällen normalisiert sich der Säurespiegel schon nach wenigen Tagen.
Patienten, die auf Berberitze gut ansprechen, sind oft blass und erdfahl im Gesicht, mit eingesunkenen Wangen und blauen Augenringen. Ebenfalls sind sie gerne vergesslich und speziell am Morgen schwer von Begriff. Die Schmerzen wandern im ganzen Körper und sind stechend wie die Stacheln an den Ästen. Immer ist der Rücken in der Nierengegend berührungsempfindlich. Die Hände und Beine fühlen sich müde und zerschlagen an und die ersten Schritte nach dem Aufstehen fallen schwer. Ebenfalls konnte ich schon viele Fälle von Psoriasis mit Berberitze gut beeinflussen.