Heil­kräf­te der Meerzwiebel

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ROLAND VONTOBEL Text // WERNER MEIER Illustration

Die ech­te Meer­zwie­bel (Squil­la mari­ti­ma L.) wächst an den san­di­gen Mit­tel­meer­kü­sten von Euro­pa bis Afri­ka. Auch an der Atlan­tik­kü­ste von Spa­ni­en und Por­tu­gal ist sie anzu­tref­fen. Die Zwie­beln errei­chen einen Durch­mes­ser von 15 bis 20 Zen­ti­me­ter und strecken ihren rund­li­chen Kör­per bis zur Hälf­te aus dem Sand. Ihr Gewicht kann bis zu zwei Kilo­gramm betragen.

Schon im alten Ägyp­ten stand die Pflan­ze in hohen Ehren. Ihr wur­de hei­len­de Wir­kung bei Was­ser­sucht und Magen­lei­den zuer­kannt. Gale­nus im alten Römer­reich war der Ansicht, dass die Pflan­ze ein lebens­ver­län­gern­des Diäti­kum sei. Er sprach von einem Zeit­ge­nos­sen, der die Zwie­bel genos­sen hat­te und 117 Jah­re
alt wur­de.

Im Mit­tel­al­ter wur­de die Squil­la nach Ein­füh­rung der herz­wirk­sa­men Digi­ta­lis-Prä­pa­ra­te nahe­zu ver­ges­sen – bis Wirk­stof­fe der Mee­res­zwie­bel wis­sen­schaft­lich ana­ly­siert wur­den. Dabei wur­den diver­se Wirk­stof­fe zur Herz­stär­kung und Ent­wäs­se­rung gefun­den. Der Gebrauch der Meer­zwie­bel ist nicht ganz ohne Risi­ko, da Über­do­sie­run­gen bedroh­li­che Sym­pto­me aus­lö­sen kön­nen, bei­spiels­wei­se Ver­dau­ungs­be­schwer­den, Erbre­chen, Nasen­blu­ten und Herz­be­schwer­den bis hin ‒ nach mas­si­ver Dosie­rung – zum Tod.

Zur inner­li­chen Ein­nah­me eig­net sich daher eine homöo­pa­thi­sche Form der Meer­zwie­bel aus­ge­zeich­net. Mit Vor­zug kommt die Arz­nei bei Herz­er­kran­kun­gen zum Ein­satz, wenn sich Was­ser­stau­un­gen im Kör­per nicht auf­lö­sen kön­nen. Eben­falls bewährt hat sie sich bei Was­ser­an­samm­lun­gen in den Bei­nen. Und bei Dia­be­ti­kern hilft sie, die Harn­flut zu lindern.

Bei Men­schen mit Bron­chi­tis mit stocken­den Sekre­ten, Schleim­ras­seln und sal­zi­gem Aus­wurf als Begleit­erschei­nung brin­gen Squil­la-D4-Trop­fen Bes­se­rung. Eben­falls hilf­reich sind sie bei leich­tem Uri­n­ab­gang, der Husten und Asth­ma beglei­ten kann. Auch bei Nie­ren-Bla­sen­be­schwer­den mit Harn­drang und Aus­schei­dung  von gros­sen Men­gen Urin ist Squil­la das pas­sen­de Arzneimittel.

Die homöo­pa­thi­sche Tink­tur aus der Meer­zwie­bel wird als D4 oder höhe­re Potenz ver­schrie­ben und mit 3x20 Trop­fen täg­lich ein­ge­nom­men. Für die rich­ti­ge Dosie­rung fra­gen Sie Ihren Natur­arzt oder Drogisten.