Im Sommer in einem Rosengarten verweilen und die Sonne auf dem Gesicht spüren. Einen tiefen Atemzug nehmen, die vielfallt an Rosen und anderen Blumen riechen. Entspannung pur. Die Welt der Düfte, die Welt der Aromatherapie ist eine ganz eigene Therapieform. Wir verbinden Düfte mit Erinnerungen, mit Erlebnissen sowie schöne Momente. Sie erden uns, sie entspannen uns, sie helfen uns den hektischen Alltag etwas zu vergessen.
Lassen Sie uns in die Welt der Aromatherapie eintauchen. Ein Parfumeur im Jahre 1910 entdeckte durch Zufall die heilende Wirkung der Aromatherapie. Eine Verbrennung an seiner Hand behandelte er mit destilliertem Lavendelöl. Er und sein Arzt waren sehr verwundert, dass die Verbrennung rasch abheilte und keine Narbe hinterliess. Nach dieser Entdeckung befasste er sich intensiv mit der Aromatherapie. Sie ist ein Bestandteil der Phytotherapie und gehört zu den weitgehenden vergessen Wurzeln der klassischen westlichen Medizin. Die Aromatherapie gehört zu den Therapieformen, welche am schnellsten wirken, da die Duftmoleküle in der Lage sind, ohne Umweg direkt ins limbische System zu gelangen. In dieser Schaltzentrale der Emotionen können die ätherischen Öle ihre therapeutische Wirkung entfalten, aber auch Erinnerungen wecken.
Die Aromatherapie ist nicht nur eine Therapie für die Nase, nein, sie wird auch auf die Haut aufgetragen oder je nach Beschwerden sogar eingenommen. Die Herstellung der Öle ist sehr aufwendig und Zeitintensiv. Es benötigt viel Rohmaterial um einen Milliliter (ml) an Öl zu gewinnen. Meist mittels Destillationsverfahren, werden die ätherischen Öle aus den Pflanzen gewonnen. Dabei ist die Qualität der verwendeten Pflanzenteile ausschlaggebend, denn keiner möchte irgendwelche Pestizide in einem Aroma Öl haben. Alle diese Faktoren spiegeln sich im Preis wieder. So kann es gut sein, dass 1 ml eines qualitativ hochstehenden ätherischen Öls der Damascena Rose gut 80 CHF kosten kann.
Es gibt auch synthetisch hergestelltes Aroma Öle, diese sind aber für die Aromatherapie nicht geeignet. Da fehlen viele Bestandteile, die die Wirkung ausmachen.
Die Aroma Öle werden praktisch nie unverdünnt auf die Haut aufgetragen. Ein sogenanntes Trägeröl kommt dann zum Einsatz. Oft werden Öle wie Mandel‑, Jojoba- oder Arganöl verwendet. Die ätherischen Öle sind sehr konzentriert, daher reichen wenige Tropfen aus, um eine Wirkung erzielen zu können.
Eines der bekanntesten Öle wird wohl das Lavendelöl sein. Mütter schätzen die beruhigende und krampflösende Wirkung bei der Säuglingspflege. Auch bei Bauchkrämpfen wirkt das Lavendelöl entspannend. Einige Tropfen auf ein Tuch neben dem Bett platziert und man schläft ruhig und entspannt.
Man kann sagen, dass in der Aromatherapie alles verwendet wird. Die wasserlöslichen Stoffe aus der Destillation werden als Hydrolate weiterverwendet. Die Kraft der Hydrolate ist längst nicht so stark, wie die der ätherischen Öle und darum wurde sie lange vernachlässigt. Nichts desto trotz kann die Wirkung hervorragend sein. Hier ein Beispiel.
Das Rosenwasser oder Rosenhydrolat auf das gerötete und etwas gereizte Gesicht aufsprühen wirkt wahre Wunder. Rosenwasser schützt die Haut, nimmt die Rötungen und beruhigt sie. Es ist auch eine wunderbare Erfrischung an heissen Sommertagen. Im Getränk wirkt es kühlen und auf der Haut hat es den gleichen Effekt.
Etwas das durch Zufall entdeckt wurde, ist heute beliebter denn je. Ob ein Raum beduftet wird oder wir eine Lotion auftragen, der Effekt ist gross. Wir verbinden viele Düfte mit schönen Erinnerungen und das lässt uns, in dieser hektischen Zeit, einen kurzen Moment innehalten.