Edel­weiss-Anti-Aging aus dem Alpenraum

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ROLAND VONTOBEL Text // WERNER MEIER Illustration

Das Edel­weiss ist die Schwei­zer Alpen­blu­me schlecht­hin und berühm­tes Wer­be­em­blem für Tou­ri­sten. Die Blu­me ken­nen wir alle mit Namen, aber in den Ber­gen wild gewach­sen haben sie wohl die wenig­sten gese­hen. Die in edlem Weiss leuch­ten­de Alpen­blu­me ist vom Aus­ster­ben bedroht und des­halb geschützt. Was vie­le nicht wis­sen, die Edel­weiss­ar­ten (Leon­to­po­di­um) haben auch eine medi­zi­ni­sche Wir­kung. So ist die Pflan­ze als Bauch­weh­blüm­lein bekannt und wur­de einst bei Magen- und Darm­be­schwer­den sowie Durch­fall ein­ge­setzt, da die Inhalts­stof­fe anti­bak­te­ri­ell und anti­sep­tisch wir­ken. Im Gebiet des Gebirgs­zugs Hima­la­ya, wo es rund vier­zig ver­schie­de­ne Edel­weiss­ar­ten gibt, wird die Pflan­ze wegen sei­ner krampf­lö­sen­den Wirk­stof­fe auch gegen Atem­be­schwer­den ein­ge­setzt, wes­halb etwa in der Mon­go­lei Kopf­kis­sen mit getrock­ne­ten Edel­weiss­blü­ten gefüllt werden.

Neu­er­dings wird das Edel­weiss auch in der Kos­me­tik als wirk­sa­mes Anti-Aging-Mit­tel ver­wen­det. Die Pflan­ze mit dem Bei­na­men «ewi­ge Blu­me» wächst in hohen, sehr expo­nier­ten Lagen und muss sich dort gegen Schnee, Käl­te und vor allem gegen UV-Strah­len der Son­ne schüt­zen. Sie bil­det dafür Wirk­stof­fe wie die Edel­weiss­säu­re Leo­ligin, die freie Radi­ka­le bin­det und dadurch die Haut­zel­len schützt. Daher wer­den Extrak­te des Edel­wei­ses ger­ne Haut­cre­men gegen Haut­al­te­rung, After-Sun-Lotio­nen und auch Son­nen­cremes zugesetzt.

Ich wer­de die­ses Jahr auch Edel­weiss-Tink­tu­ren her­stel­len, weil die erwähn­ten Schutz­stof­fe, inner­lich ein­ge­nom­men, noch bes­ser wir­ken und dadurch zum Son­nen­schutz bei­tra­gen kön­nen. Somit hät­ten wir ein wirk­sa­mes Mit­tel, um durch Licht und Son­ne ver­ur­sach­ten Haut­krank­hei­ten vor­beu­gen zu können.