Herbst­li­che Depression

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ROLAND VONTOBEL Text // WERNER MEIER Illustration

Sobald die licht­durch­flu­te­ten Som­mer­ta­ge vor­bei sind und der Herbst sich ankün­digt, lei­den mehr Men­schen unter die­ser Gemüts­krank­heit. Nebst dem Licht­man­gel kön­nen auch beruf­li­che und per­sön­li­che Schwie­rig­kei­ten, Ver­lust von Ange­hö­ri­gen, Nach­las­sen von Gesund­heit und Lei­stungs­fä­hig­keit älte­rer Men­schen, fami­liä­re Anla­gen etc. aufs Gemüt drücken und sich in Ver­stim­mung, Nie­der­ge­schla­gen­heit und Antriebs­lo­sig­keit äus­sern. Nichts macht mehr Freu­de, man fühlt sich wert­los, das nega­ti­ve Den­ken führt in eine inne­re und äus­se­re Iso­la­ti­on. Die­se Ver­stim­mung betrifft aber nicht nur die See­le, son­dern auch den Kör­per und die Hal­tung. Die Betrof­fe­nen füh­len sich dau­ernd müde, kla­gen bald über Ver­dau­ungs­stö­run­gen oder Kopf­weh, Schlaf­lo­sig­keit und Impo­tenz und schaf­fen ihr Tages­pen­sum nur mit gros­ser Mühe und Anstrengung.

Gibt es nun eine Mög­lich­keit, die­sen unan­ge­neh­men Zustän­den zu entfliehen?

Wich­tig ist, zu Beginn einer Behand­lung die Grün­de für die Depres­si­on zu fin­den. Star­ke Depres­sio­nen müs­sen auch ärzt­lich abge­klärt wer­den. Dann müs­sen die Lebens­füh­rung geän­dert und die Lebens­qua­li­tät ver­bes­sert wer­den. Auch hier spielt eine voll­wer­ti­ge Ernäh­rung eine wich­ti­ge Rol­le. Spe­zi­ell die B‑Vitamine stär­ken die Ner­ven, allen vor­an die Fol­säu­re, die direkt die Bil­dung des Glücks­hor­mons Sero­to­nin im Gehirn ankur­belt. Fol­säu­re ist reich­lich vor­han­den in Blatt­ge­mü­se, Grün­kohl, Rosen­kohl, Broc­co­li, Gur­ken, Soja und Oran­gen. Mit mehr Fol­säu­re wer­den Sie wesent­lich ent­schei­dungs­freu­di­ger und tat­kräf­ti­ger. Gün­stig wirkt sich auch hier wie­der kör­per­li­che Betä­ti­gung in der frei­en Natur aus. Wäh­rend­des­sen bekom­men Sie auch Abstand von Ihren Problemen.

Die wich­tig­ste Heil­pflan­ze für ein gutes Gemüt ist das Johan­nes­kraut. Im Som­mer spei­chert es das Son­nen­licht in Form des roten Saf­tes, der bei Berüh­rung aus­tritt. Die­ser und ande­re Wirk­stof­fe hel­len das Gemüt auf und machen fröh­lich und aus­ge­gli­che­ner. Johan­nis­kraut kön­nen Sie als Tee, Pflan­zen­tink­tur oder als gepress­tes Pul­ver in Form von Tablet­ten ein­neh­men. Füh­ren Sie die Ein­nah­men eini­ge Wochen durch, bis Sie die Bes­se­rung spüren.

Ich wün­sche Ihnen eine gute Herbstzeit.