Mäde­süss als natür­li­ches Aspirin

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ROLAND VONTOBEL Text // WERNER MEIER Illustration

Der Wie­sen­geiss­bart (Spi­rea ulma­ria), auch Spier­blu­me oder Mäde­süss genannt, ist ein Rosen­ge­wächs. Sei­ne locker zusam­men­ge­fass­ten, duf­ten­den, milch­far­be­nen und win­zi­gen Blü­ten sind eigent­lich klei­ne Rös­chen. Der Name kommt aus dem Kel­ti­schen und bedeu­tet eine «Wurz», mit der Honig­wein (Met) gewürzt und halt­bar gemacht wur­de. Mäde­süss wur­de schon zu jener Zeit als schweiss­trei­ben­des, fie­ber­sen­ken­des, ent­zün­dungs­hem­men­des, schmerz­stil­len­des, anti­rheu­ma­ti­sches und blut­rei­ni­gen­des Heil­kraut ver­wen­det. Es ent­hält näm­lich äthe­ri­sches Öl mit frei­er Sali­cyl­säu­re, die im Kör­per zu Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re (Aspi­rin) ver­stoff­wech­selt wird.

Heut­zu­ta­ge wird Aspi­rin nicht nur bei Schmer­zen ein­ge­setzt, es ver­hin­dert auch das Zusam­men­kle­ben der Blut­plätt­chen und beugt so der Ent­ste­hung von Blut­ge­rinn­seln vor. Obwohl Aspi­rin car­dio nur wenig Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re ent­hält und einen magen­saft­re­si­sten­ten Schutz­film auf­weist, kön­nen bei sen­si­blen Men­schen Neben­wir­kun­gen wie Magen­be­schwer­den, Blu­tun­gen, Haut­re­ak­tio­nen oder Asth­ma­an­fäl­le auf­tre­ten. Die­se Gefahr wird bei Ver­wen­dung des Wie­sen­geiss­barts als gan­ze Pflan­ze in Tee oder in Trop­fen­form aus­ge­schlos­sen, denn die
Sali­cyl­säu­re wird hier erst in der Leber (Aspi­rin im Magen und Darm) umge­wan­delt, was Rei­zun­gen und Unver­träg­lich­kei­ten verhindert.

Als Frisch­pflanz­entrop­fen (3 x 20 Trop­fen), als Tee (1 Ess­löf­fel mit 5 dl Was­ser auf­ge­brüht) oder als ener­ge­ti­sier­te Heil­pflanz­entrop­fen Tri­flo­ris (3 x 5 Trop­fen täg­lich) haben Sie ein gut ver­träg­li­ches Heil­mit­tel gegen Rheu­ma­be­schwer­den sowie Muskel‑, Gelenk- und Rücken­schmer­zen. Eben­falls wirk­sam ist der Wie­sen­geiss­bart gegen Grip­pe, Erkäl­tung und Fie­ber. Und er hilft bei Kopf­schmer­zen, Migrä­ne oder Zahn­weh. Bewährt hat sich sei­ne Ein­nah­me auch bei Bla­sen­be­schwer­den bezie­hungs­wei­se Harn­drang als Fol­ge von Durch­näs­sung. Bei Akne, Haut­pickeln und ent­zünd­li­chen Haut­aus­schlä­gen ver­schafft das Mäde­süss eben­so Linderung.