Pfle­gen­de und hei­len­de Ringelblume

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ROLAND VONTOBEL Text // WERNER MEIER Illustration

Die Rin­gel­blu­me fällt im Gar­ten durch ihre auf­fäl­li­gen und fröh­lich wir­ken­den oran­gen Blü­ten auf. Die Pflan­ze ist nicht anspruchs­voll, und, ein­mal im Gar­ten ange­sägt, bringt sie jedes Jahr wie­der neue Blü­ten her­vor. Durch ihren cha­rak­te­ri­sti­schen Geruch ist die Rin­gel­blu­me leicht zu erken­nen und ver­mag im Gar­ten auch die Qua­li­tät des Bodens zu ver­bes­sern. In der Heil­kun­de wird die gan­ze Pflan­ze ver­wen­det. Frisch geern­tet kann aus den Blü­ten eine Pflan­zen­tink­tur her­ge­stellt wer­den. Die Wirk­stof­fe in der Rin­gel­blu­me lin­dern Ent­zün­dun­gen, för­dern die Wund­hei­lung, des­in­fi­zie­ren und sind krampf­stil­lend. Die oran­gen Blü­ten­blät­ter kön­nen auch dem Salat bei­gefügt wer­den. Der Tee aus getrock­ne­ten Pflan­zen oder Blü­ten wird wie die Tink­tur ein­ge­setzt – bei Ent­zün­dun­gen im Darm oder in den Venen bei­spiels­wei­se. Bei letz­te­rem hel­fen auch Umschlä­ge und Wickel. Inner­lich und äus­ser­lich ange­wen­det, wirkt der Tee zudem gegen Magen­krämp­fe und bei schlecht hei­len­den Wun­den. Bewährt hat sich die Rin­gel­blu­me auch als Mas­sa­ge­öl. Zur Her­stel­lung des Öls wer­den getrock­ne­te Rin­gel­blu­men­blü­ten für meh­re­re Wochen in Oli­ven­öl eingelegt.

Aus den Blü­ten lässt sich auch eine Sal­be her­stel­len. Dafür wer­den die oran­gen Blü­ten­blät­ter in Melk­fett oder in Schwei­ne­fett erhitzt und eini­ge Tage ste­hen­ge­las­sen. Erst dann wer­den die Blü­ten nach noch­ma­li­gem Erhit­zen mit einem Sieb ent­fernt. Das Resul­tat ist eine wirk­sa­me Wund- und Pfle­ge­sal­be. Gegen War­zen hilft der gepress­te Saft der gan­zen Pflan­ze, und Rin­gel­blu­men­bä­der sind ein gutes Mit­tel gegen Fuss­schweiss. Zusam­men­ge­fasst kann man sagen: Die Rin­gel­blu­me ist die Arni­ka des Unterlandes.