Da es sich bei Thiamin nicht um ein fettlösliches Vitamin (siehe Beiträge: Vitamin A und Betacarotin , Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K) handelt, kann der Körper es nur in kleinen Mengen speichern. Daher ist eine tägliche Zufuhr dieses Vitamins notwendig, um Mangelerscheinungen entgegen zu wirken. Jedoch bitte nicht in Form von Bier. Die Bierhefe ist zwar eine ausserordentlich gute Quelle um seinen Vitamin B1 Spiegel nicht in den Keller sacken zu lassen, jedoch ist die reine Bierhefe gemeint und nicht das Bier. Denn ein hoher Alkoholkonsum kann nicht nur die Umwandlung in die aktive Form stören, sondern auch noch die Aufnahme von Thiamin verringern.
Welche Nahrungsmittel sind besonders reich an Vitamin B1?
Die Bierhefe ist eine regelrechte Thiaminbombe, denn sie enthält im Vergleich zu anderen Nahrungsmitteln etwa 15-mal mehr Vitamin B1. Das Schwein (z. B. Schinken oder Kotelett) ist auch eine gute Quelle, jedoch sollte ein übermässiger Verzehr davon vermieden werden, denn bezüglich Entzündungsreaktionen im Körper ist das Schweinefleisch ein schlechter Helfer. Hafermehl, Sonnenblumenkerne oder Weizenkeime eignen sich dahin gehend besser.
Wofür braucht der Körper Vitamin B1?
Alle B‑Vitamine haben eines gemeinsam, sie sind gut für unsere Nerven. Vitamin B1 nimmt an der Reizübermittlung in unseren Nervensträngen teil. Zudem ist es, in Kombination mit Magnesium, unerlässlich für unsere Energieproduktion. Eine schlechte Wundheilung ist oft auch auf ein Thiaminmangel zurückzuführen, da dort eine verminderte Produktion von Kollagen stattfindet und somit die Wundheilung nicht optimal ablaufen kann.
Wie kann ein Mangel an Vitamin B1 entstehen?
Das Alkohol ein Vitamin B1 Räuber ist, haben wir bereits gesehen. Ein Folsäuremangel kann ein Thiaminmangel begünstigen. Viele Medikamente, darunter „die Pille“ erhöhen deutlich den Bedarf an Thiamin, was unter einer jahrelangen Einnahme, ohne Anpassung der Essgewohnheiten, oft in einem Vitamin B1 Mangel endet. Leider ist Thiamin nur in wenigen Lebensmitteln enthalten und fehlen in denen oft gänzlich, welche einen grossen Teil unserer modernen Ernährung ausmachen (z. B. raffinierter Zucker, Weissmehl, geschälter Reis, Öle, Fette und Alkohol). Zudem werden unsere Körperspeicher durch hohen Tee- und Kaffeekonsum regelrecht geleert. Bereits ein kleiner Thiaminmangel kann zu Symptomen führen wie Schlaflosigkeit, Schwäche, Depression, Reizbarkeit, Verstopfung, Verdauungsstörungen oder einer Herabsetzung der Schmerzgrenze.
Der Tagesbedarf unterscheidet sich auch hier von diversen Faktoren wie der Ernährungsform, der aktuellen gesundheitlichen Verfassung oder regelmässigen Einnahme bestimmter Medikamente.